Tag 7

Danke an meine beiden Gastschreiber Mirjam und Zwerg die den Tag verfasst haben 🙂
Hier also ihr Machwerk:

Aufgewacht in einem echten Bett. Schön. Handy aufgeladen. Frühstück wartet auf einen. Nur Klamotten nicht gewaschen.
Zum Frühstück: Cereals, Joghurt, Toast mit Butter und (ggf.) Marmelade. BEDA hat mir die black currant weggegessen (mir = Mirjam).
Der Zwerg hat – sehr lieb – bevor ich und BEDA im Frühstücksraum waren schon schwarzen Tee mit Milch für mich bestellt und ein Glas Orangensaft an meinen Platz gestellt. Ist er nicht ein Schatz? Leider hab ich den Orangensaft erstmal nicht registriert und mir selbst einen geholt. So viel Zuvorkommenheit bin ich halt net gewöhnt 🙂 Sebb hat dann – obwohl die „allgemeine“ Milch auch da stand – sich bei dem Kännchen für meinen Tee bedient. Der Böse.
Danach: zahlen (BEDA Karte), aufsatteln: 08:45 Uhr.
Jetzt mussten wir erstmal die 2km zurück nach Ballindalloch zum alten Bahnhof laufen. Sonnenschein. Ankunft: 09:30 Uhr. Bewölkt. Ab da geht die Wanderung ja erst richtig los, weil die 2km nicht auf dem Weg lagen – und deswegen nicht zählen. In Ballindalloch haben wir den kleinen blauen Mann nochmal getroffen. (Zur Info: Am Tag vorher am gleichen Punkt ist er schon mal an uns vorbei gelaufen. Hat sich herausgestellt, dass er – im Gegensatz zu uns – das B&B in Ballindalloch gefunden hat.) Von ihm stammt folgende (ich behaupte einfach mal „schottische“) Weisheit: „The nicer the day starts, the nastier it gets.“ In diesem Sinne: los gehts! Erstmal lang geradeaus. Durch schönes feuchtes grün, am Bahndamm entlang. Nach einer ganzen Weile eine scharfe Linkskurve und schon gibt es den ersten Anstieg. Nach oben – weiter nach oben. Bis zur Straße. Dort geht es bei kurzzeitigem schönsten Sonnenschein entlang. Und schon geht es – wieder mal nach links – nach oben. Stück für Stück bis wir wieder im Wald sind. Mit Pausen zwischendurch wandern wir den befestigten Waldweg entlang der in einer leichten Wellenbewegung mal auf- mal abwärts führt. An einer Abzweigung des Speyside Ways nach rechts über einen eher unwegsamen Waldpfad nach unten wird nochmal eine Pause gemacht die in einem leichten Schauer endet. Entsprechend wird der Weg nach unten etwas matschiger und auch rutschiger. Anschliessend ging es dann, wie soll es auch anders sein, auf einer wunderschönen shit-road daher. Das Geräusch der im Matsch versinkenden Schuhe würde wohl manchen auf einer einsamen Hütte sitzenden Wanderer um den Verstand bringen. Natürlich sei hier auch noch der nächste Aufstieg erwähnt…. ganze 20 Pfosten entlang. Auch der Regen hielt weiter an, bis plötzlich die Sonne unter den Wolken hervorblickte. In einem kleinen Steinbruch konnten wir dieses herrliche Ereignis geniesen und unsere Sachen trocknen. Trotz der Tatsache, dass wir uns ein paar Sitzgelegenheiten aus Stein gebaut hatten, wollte Miri die Sonne doch ein paar Meter weiter geniesen. Das war deswegen, weil nahe der Sitzgelegenheit ein Baum stand an dem die Jungs alle ihre durchgeschwitzten Klamotten aufgehängt hatten. Wie an einem Weihnachtsbaum die Christbaumkugeln. Nee.. eher Lametta. Nach dem Steinbruch ging es die Westflanke (laut Sebb) entlang bis eine Straße von rechts unten nach links oben kam der wir dann folgen mussten wegen Wegweisern. Damit hatte Zwerg auch seine „fehlenden“ Höhenmeter gefunden. Knapp dahinter ging es auch schon wieder nach unten am Waldrand entlang. Zwerg immer voraus. Irgendwann dreht er sich um, hüpft wie ein Stehaufmännchen und ruft: „Wildschweine, Wildschweine.“ Was er natürlich gerufen hat war „Springsteine, Springsteine!“. Von da ab ging es den Weg erst nach links ab vorzugsweise über riesige Trittsteine. Wir sind diesem „grobgeschotterten“ Weg dann – durchtrennt von Viehschutzgattern – im Zickzack quer über den Hügel gelaufen. Die Viehgatter waren mit fiesen Schrauben ausgestattet und Sebbs Rucksack – den er sich daran aufgerissen hat – musste bei der nächsten Pause getaped werden. Und dann erst richtig; zwischen den Weiden lief ein schmaler durch Viehgatter abgetrennter Weg entlang, begrenzt auf beiden Seiten von Maschen- und Stacheldrahtzaun. Schlussendlich ging es dann wieder nach unten. Es regnete, der Wind pfiff so dass man auch mal fast das Gleichgewicht verlieren und im Graben hätte landen können. Irgendwann waren wir dann wieder „ebenerdig“ unterwegs, wo wir einen Bach auf einer – nein, nicht Trittsteinen – richtigen Brücke überquerten. Dort mussten wir dann nochmal eine Pause einlegen, weil die Beine nicht mehr mitmachten. Von da an ging es dann in einem „sanften leicht zu laufenden Anstieg“ nach oben. Unterwegs hat Zwerg aus versehen ein Kaninchen getreten. (Stimmt natürlich nicht. Das lag – sagt Zwerg – schon vorher da) Dann ging es hoch – gerade – hoch – hoch – gerade – usw. ca. 2 Meilen über den Berg. Endlich, endlich Ende des Berges in Sicht, bzw. in Hörweite (große Straße). Noch eine Pause und dann ging es in ca. 30m Entfernung von der Straße zwischen Schaf und Rinderweiden entlang. Etwa 50 Meter haben wir in dem ungefilmten Streifen „Die Möwen“ als unbedeutende Statisten mitgespielt. Weiter, weiter, insgesamt ca. 1 Meile.
Dann ist Cromdale, unser Ziel erreicht. Links geht es in die Stadt un der es ein B&B mit insgesamt 4 Betten sowie ein Hotel geben soll. Zwerg und BEDA werden – quietschfidel wie sie sind – vorausgeschickt weil ich (=Mirjam) eine Pause für meine Sehne brauche (oder was auch immer). Die zwei sollen nach Schlafplätzen und Essen suchen. Erfolgreich kommen sie zurück. B&B gibts nicht mehr und das Hotel ist nur noch eine Ruine. Danach habe ich alle 4 (Anmerkung BEDA: warum 4???? 😉 mit Sebbs Packband stranguliert. Nee. Quatsch. Wir haben zwei schöne Hotelzimmer bekommen, direkt über dem Hotelpub. Die Dusche bekommt man nur über einen „Möchtegern-Emergency-Button“ an, aber das Wasser ist schön warm. Essen ist prima. 2x Soup of the day, 1x Tortilla Chips, 3x Burger, 1x Curry, 1x chocolate pudding (=cake) with custard. Ende eines erfolgreichen Tages.

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