
Donnerstag Morgen, 8 Uhr. Es regnet… Alles ist patschnass aussen. Was nun? Heute wollten wir doch unsere letzte Tour laufen. Naja, erst mal noch ne Stunde schlafen. Um 9 schaute es allerdings nicht besser aus. Irgendwann musste man ja mal raus, also ab ins Bad und kurze Lagebesprechung. Weiter gings mit Frühstück im Regen vor den Zelten. Nicht wirklich schön, aber was will man machen. Wenigstens hatten wir schönen heißen Kaffee. Nachdem der Regen überhaupt nicht nachließ, beschlossen wir, die Zelte eben nass einzupacken. Also alles einräumen, Zelte abbauen und dann in der trockenen Waschküche alles richtig im Rucksack unterbringen.
Dann gings los mit der Etappe. Erst nochmal durch die halbe Ortschaft durch, dann raus in den Wald und dann durch ein bisschen Moor durch. Eigentlich wars ein superschöner Weg, aber das Wetter machte uns schon ein bisschen einen Strich durch die Rechnung. Die erste Pause machten wir, als es gerade mal mit dem Regen aussetzte, aber lange hielt das nicht an. Die Pausen hielten wir auch relativ kurz, weils schnell kalt wurde. So kamen wir dann nachmittags an den Ausläufern von Aviemore an. Der Weg bis zum Ende der Tour zog sich natürlich noch ein ganzes Stück hin… bis ins Stadtzentrum rein. Schlussendlich standen wir dann aber doch am Ende des Speyside Ways. Nass, kalt, geschafft aber happy.
Das Wetter war immernoch alles andere als schön und so ging es nach einem Abschlussfoto zur Touri-Info um eine Unterkunft zu finden. Die ergab sich dann auch schnell: eine Herberge am Rand des Stadtzentrums. Schnell die Straße hochgelaufen und schon waren wir da. Zwar hatte die Herberge noch wegen Reinigung geschlossen, aber die Zeit konnten wir gut im angeschlossenen Pub überbrücken. Dort reservierten wir auch einen Tisch für abends und nach einer Runde Getränke checkten wir dann im Hostel ein. Ein kleiner Raum im Dachgeschoss mit Stockbetten und (ganz wichtig) Dusche war der unsere. Hauptsache ein Dach über dem Kopf nach all dem Regen 🙂 Als alle der Reihe nach geduscht hatten und wir unseren Abschluss-Whisky-Kuchen (den ich die halbe Tour über, seit der Walkers Keks-Fabrik geschleppt hatte) gegessen hatten, gings in den Pub. Auf der Speisekarte standen zur Feier des Tages 250g Ribeye Steaks. Vorneweg noch eine Bärlauchsuppe und dazu einen speziellen Cider der sowas von süffig und stark war….. 😉 Das Essen war ein Traum. Die Steaks groß, butterweich und einfach nur lecker. Pappsatt und glücklich spielten wir dann Karten und tranken noch ein paar Runden Trade-Winds Beer und Whisky. Am Ende kam dann noch die Rechnung, die uns trotz allem etwas aus den Socken haute… knapp 200 £ hatten wir niedergemacht, aber wir waren uns einig: Das wars wert! Am Weg zurück verquatschten wir uns noch mit einem alten Schotten im Kilt. Er stellte sich als scotish (nicht scotsh!) Santa Clause vor (Ähnlichkeit war definitiv vorhanden!!) und war echt lustig drauf. Wir boten ihm unseren Flachmann an und er meinte, das wir da gutes schottisches Wasser dabei hätten. Auf die Frage, was wohl sein liebster Whisky wäre, meinte er nur: „alle!“, aber wir sollten sie lieber in Deutschland trinken, weil sie dort billiger sind. Schlussendlich verabschiedete er sich, weil sein „Paint“ (=Pint 😉 kalt wird und er zurück in dem Pub muss. 😉 Für uns wars dann auch bettgeh-Zeit.

